Auf Orchideensuche in Brandenburg

Nachdem ich im Jahr 2023 aufgrund eines aufwendigen Umzugs weniger mit der Kamera unterwegs gewesen war, wollte ich dieses Jahr endlich wieder Orchideen in Brandenburg fotografieren.


Das milde Frühjahr sorgte dafür, dass die Orchideenblüte rund ein bis zwei Wochen früher dran war, daher fuhr ich bereits Ende Mai in die Uckermark, um ein paar besondere Orchideenarten zu besuchen. Mein erstes Ziel war unweit von Templin eines des besten Basen-Zwischenmoore Brandenburgs. Es handelt sich um eine ehemalige Seebucht, die vor langer Zeit verlandet ist und inzwischen vielen seltenen Moorarten einen optimalen Lebensraum bietet. Das Moor beherbergt das inzwischen einzige stabile Vorkommen der Strohgelben Fingerwurz (Dactylorhiza ochroleuca) in Brandenburg. Sie ist eine der wenigen gelben Fingerwurz-Arten und wächst in großen Vorkommen fast nur noch im Alpenvorland. Da die Art jedoch ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern stammt - hier wurde sie 1860 erstmals von Ernst Boll gültig beschrieben - haben die letzten nordostdeutschen Vorkommen eine hohe historische Bedeutung. Im selben Moor finden sich auch das Torf-Glanzkraut (Liparis loeselii), die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) und die Späte Fleischfarbende Fingerwurz (Dactylorhiza incarnata subsp. serotina). Besonders die Hybriden mit der letztgenannten Art sind dabei immer eine Besonderheit. Erkennbar sind die Hybriden meist an der gelben Lippenbasis. Leider fand ich kein Exemplar des Langblättrigen Sonnentaus (Drosera anglica), der ebenfalls im Gebiet vorkommt und noch auf meiner Wunschliste steht.


Nach mehreren Stunden im Gebiet fuhr in weiter Richtung Prenzlau zu den beiden Uckerseen. Hier gibt es in Seenähe einige schöne Wiesen, die zum Teil salzbeeinflusst sind und große Orchideenvorkommen beherbergen. Besonders bekannt ist hier das überregional bedeutende Vorkommen der Sumpf-Hundwurz (Anacamptis palustris), die hier in mehreren tausend Pflanzen zu finden sind. Aufgrund ihrer Größe ist die Art nicht leicht zu fotografieren, wenn sie im dichten Gras steht. Diesmal funktionierte es aber sehr gut.