Die letzte richtige Tour des Jahres ging für mich im Herbst nach langer Zeit mal wieder in den Nationalpark Bayerischen Wald. Hier wollte ich im bereits 1970 gegründete Nationalpark, der als der erste und damit älteste Nationalpark Deutschlands zählt, auf die Suche nach Wildnis gehen.
Fünf Tage lang war ich bei schönster Herbststimmung unterwegs und schaute mir u.a. die Kleine Ohe, den Hans-Watzlik-Hain und bei Sonnenaufgang den Lusengipfel mit seinem Meer aus mächtigen Granitblöcken an. Besonders der Urwald des Hans-Watzlik-Hains mit seinen beeindruckenden Tannen ist für mich sehr einprägsam gewesen. Auch meine ersten Exemplare des Tannen-Stachelbarts (Hericium flagellum; Syn.: Hericium alpestre), ein naher Verwandter des bei uns in Brandenburg regelmäßig anzutreffenden Ästigen Stachelbarts (Hericium coralloides), fand ich dort. Für Pilzfotografen muss dieser Wald ein wahres Eldorado sein. Leider konnte ich mich aufgrund eines Orkans an dem Tag, der den Aufenthalt lebensgefährlich machte, nicht so lange dort aufhalten. Nachdem eine durch Borkenkäfer abgestorbene Fichtenkrone nur 30 m neben mir zu Boden fiel, trat ich schnell den Rückzug an. Es waren beeindruckende Tage inmitten wunderschöner und wilder Wälder und ich werde sicher bald wieder dort sein.